Aktion Oktober 2002


Dieses Jahr war es wieder mal soweit. Die Tour nach Portugal –Loulé stand fest. Die Vorbereitungen dafür liefen das ganze Jahr über.
Das Team der diesjährigen Tour bestand leider nur aus drei Leuten.
Alle anderen hatten kurzfristig abgesagt oder sind bei der Abfahrt erst gar nicht erschienen.
Wir, Eva Tryankowski, Holger Schweikhard und Lydia Schönberg, fuhren am Freitag, den 11.10.2002 ca. 21.00 Uhr in Weinsheim los.
Ein großer Transporter (Mercedes Sprinter) und der 2-Pferdeanhänger waren wieder bis unters Dach voll beladen mit Spenden für das Tierheim in Loulé.
Wir bedanken uns hiermit nochmals rechtherzlich bei all denen die uns so viel Vertrauen geschenkt haben und uns so viele Geld- und Sachspenden zukommen ließen.
Die Fahrt nach Portugal verlief relativ gut.
Dieses Team fuhr das erste Mal zusammen und dafür hat die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert.
Es ist immer eine Umstellung, wenn neue Helfer mitfahren, die noch nie eine so lange Strecke gefahren sind oder noch nicht in einem solchen Tierheim im Süden waren.
Am Sonntag, den 13.11.2002 trafen wir in aller Frühe im Tierheim in Loulé ein. Nach dieser langen Fahrt war aber kein Ausruhen angesagt. Wir sind dann direkt im Tierheim geblieben und fingen mit der Arbeit an.
Es wurden als erstes die ganzen Spenden ausgeladen und verteilt. Dies dauerte schon ein paar Stunden.
Die Tierheimleiterin und das Personal waren sprachlos was und wieviel wir diesmal wieder mitgebracht haben.
z.B. zerlegbare Hundehütten aus Kunststoff, Decken, Handtücher, Hunde- und Katzenkörbe, 11 Aufwachboxen für die Krankenstation, Halsbänder, Leinen, Verbandsmaterial, Medikamente, Rotlichtlampen, Putzmaterial, Elektrozubehör um dem Strom etwas besser zu verlegen, Sterilisator, Computer mit Zubehör, Büromaterial, Welpenauslauf, Schnellaufstellzwinger, ....
Danach wurde ein Auslauf frei gemacht, in den die Hunde kamen, die mit nach Deutschland durften.
Dann wurden auch schon die ersten kleine bis mittelgroße Hunde rausgesucht und in diesen Auslauf gesetzt.
Ab diesem Tag wurden die Hunde die in diesem Zwinger saßen ausschließlich von dem Team betreut d.h. gefüttert, gesäubert,...
Dann haben wir getestet ob sie katzenlieb sind, ob sie leinenführig sind. Ausserdem haben wir beobachtet, wenn Besucher ins Tierheim kamen, wie die Hunde auf Kinder reagieren. Wir haben uns mind. 5-6 Stunden am Tag mit den Hunden beschäftigt. Dazu kam noch die Zeit für das Reinigen des Zwingers und das Füttern der Hunde.
Außerdem haben wir dann gleich noch am ersten Tag das Hospital freigeräumt und grundgereinigt, sodass wir am nächsten Tag die Fliesen und das Material kaufen konnten und dann schnellstens mit der Arbeit beginnen konnten.
Am Montag morgen fuhren wir dann zum Einkaufen der Fliesen.
Wir haben dann von 2. Tag an bis fast zum letzen Tag das Hospital renoviert.
Es wurde der Boden und die Wände gefliest, die Durchgangstür, welche seit fast 2 Jahren nicht mehr funktionsfähig war, wurde repariert. Es wurde ein Fenstergitter an der Katzenquarantäne angebracht. Es wurde Licht verlegt, sodass man im Winter auch die Tiere noch nach 17.oo Uhr versorgen kann. Im Hospital wurden 11 Rotlichtlampen mit Schaltuhr angebracht.
Auf dem Vorplatz wurde ein Strahler angebracht, sodass jeder den Weg zum Hospital auch im Dunkeln findet.
Holger hat 2 Tage lang gebraucht, um die Elektrik neu zu verlegen sodass im Haus, im Hospital, auf dem Vorplatz, in der Katzenauffangstation, in der Aufwachstation der Strom wieder richtig funktioniert.
In der Katzenauffangstation gab es seit 5 Jahren kein warmes Wasser, da die Stromversorgung immer zusammenbracht sobald der Durchlauferhitzer angemacht wurde. Durch die neue Verteilung des Stroms, kann jetzt alles gleichzeitig laufen ohne das irgendwo der Strom ausfällt.
Dies war der wichtigste Teil des Tierheims, der Rest beansprucht nochmals ca. 5-6 Tage (ca. 14 Stunden täglich) Arbeit.
Wir haben im Laufe unseres Aufenthaltes noch Zäune repariert und die Beschattungen wieder in Ordnung gebracht und noch zusätzliche Beschattungen angebracht.
Einen ganzen Tag lang haben wir Dächer abgedichtet, wobei dies wohl nicht von langer Dauer ist. Es müssten dringend neue Dächer drauf.
Wir hatten gleich wieder am 1. Tag eine Beißerei durch heiße Hündinnen hervorgerufen. Dabei kam leider wieder ein Rüde zu Tode.
Unser größtes Anliegen dort ist, dass die Hunde kastriert werden. Dafür haben wir sehr viel OP-Material und einen Sterilisator mitgebracht.
Wenn der OP-Raum im Tierheim richtig und fertig eingerichtet ist, hoffen wir auf ein Tierärzte-Team aus Deutschland welche eine große Kastrationsaktion durchführen.
Es waren zu dieser Zeit ca. 250 Hunde im Tierheim und ca. 150 Katzen.
Es wurden sehr viele Tiere von Ihren Besitzern abgegeben, aber leider gibt es immer noch Menschen die ihre Tiere aus anderweitig loswerden möchten.
Es wurden z.B. 5 Katzen in einem Müllsack auf das Tierheimgelände geworfen. Eine Katze davon befreite sich aus dem Müllsack und kletterte wieder aus dem Tierheim und wurde dann direkt von einem Auto überfahren.
Die anderen 4 Katzen hatten einen Schock und waren schon fast erstickt. Leider konnten die Katzen nicht mehr gerettet werden.
An einem anderen Tag wurde ein Pappkarton mit 3 Hundewelpen so vor unser Auto gestellt, dass wir sie beim einsteigen nicht gesehen hätten und wären beim losfahren darüber gefahren.
Ein Passant hat dies gesehen und uns dann gleich gerufen.
Wir waren von morgens um 8.00 Uhr bis abends um 20.00 Uhr im Tierheim und dies fast 14 Tage lang. Aber leider ist wie immer die Zeit zu kurz.
Wir hatten noch so viel vor, denn es gibt noch so so viel zu tun.
Am Freitag, den 25.10.2002 ca. 19.00 Uhr mussten wir dann leider die Heimreise schon wieder antreten.
Diesmal waren wir auf der Rückfahrt nur zu Zweit, aber dafür hatten wir 52 Hunde im Gepäck.
Da wir unterwegs nur zu Zweit waren, wurden die Pausen etwas länger mit dem Gassi gehen, füttern und tränken.
Aber wir alle haben es geschafft.
Am Sonntag den 27.10.2002 um 10.00 Uhr haben wir das Tierheim Rüsselsheim erreicht.
Dort wurden die Hunde zum Teil von den Pflegestellen abgeholt aber auch schon welche von Ihren neuen Besitzern.
Das Tierheim Rüsselsheim übernahmen auch einige Hunde.
Nach dieser Tour können wir nun wieder unsere Spendenliste auf den neuesten Stand bringen, denn jetzt wissen wir wieder was alles benötigt und gebraucht wird.
Wir sind natürlich weiterhin auf Ihre Geld- und Sachspenden angewiesen, sodass wir dies den Tieren weitergeben können.
Anbei ein paar Bilder aus der Tour, denn Bilder sagen mehr als jedes Wort.
Vielen Dank für Ihre Hilfe
Ihre Tierhilfe ohne Grenzen e.V.

Auspacken
Auspacken
Auspacken
So sah das Hospital früher aus
Hospital nach dem Grundreinigen
Die Arbeit beginnt
Das Material war gekauft
Die ersten Bodenfliesen liegen
Stück für Stück gehts weiter
So der Boden ist fertig gelegt
Die Wandfliesen sind nun auch dran
Die letzten Feinarbeiten
Die ersten warmen Strahlen vom Rotlicht
Alles fertig eingerichtet
Jetzt fehlen nur noch die Gitter um alles in 4 Boxen aufzuteilen
Schaltkasten speziell für die Rotlichtzeitschaltuhren gebaut
Soweit fertiges Hospital. Das Hospital soll noch ausgebaut werden in 4 einzelne Hundezwinger und ein paar kleine Krankenboxen
Die Katzen durften für die Hunde schon mal testen
Noch nicht fertig eingerichtet, aber er hat es sich schon gemütlich gemacht
Das Styropor wurde für die Aufwach- und Krankenboxen zugeschnitten
An jeder Krankenbox ist eine Rotlichtlampe mit einer Schaltuhr angebracht
Wir sind zwar nicht krank, aber wo bleibt das Rotlicht?
Hier ein Teil vom Vorstand des Tierheim´s in Loulé
Abgegeben von einem Züchter, da sie von einem Mischling gedeckt wurde
Wir würden gerne in dem Hündinnen/Baby Auslauf mehrere solcher Schnellaufbauzwinger aufstellen, um die Beisserei zwischen den tragenden und säugenden Hündinnen zu vermeiden.
Hier die so wertvoll gespendeten Hundehütten
Es sind leider immer noch zu wenig
Wir machen aus allem etwas tolles. Dies war einmal ein Mülleimer.

Egal was es ist, die Hauptsache wir müssen nicht auf dem Boden liegen
Lilo die Tierheimleiterin. Sie hat uns die ganzen 14 Tage tatkräftig unterstützt
Hier ein Teil des Personals, sie haben uns ebenfalls tatkräftig unterstützt
Hier der von uns gekaufte Sterilisator
Hier wurde er das erste mal benutzt, denn 2 Hündinnen mussten notoperiert werden
Welpenauslauf. Diese werden dringend benötigt für Welpen ohne Mama.
Diese Katze wurde vor dem Tierheim überfahren, da sie dort einfach ausgesetzt wurde
Eine Beisserei unter Rüden um eine heiße Hündin
Die Verletzungen waren so stark, dass man ihn einschläfern musste