Kiwi - ein süßes Früchtchen


Anders als der Name vermuten lässt, ist unsere Kiwi natürlich nichts zum Essen, sondern eine kleine Terrier-Mix-Hündin, die wir aus dem Tierheim in Portugal übernommen haben. Sie hat im Sommer 2008 Quartier in einer netten Pflegestelle in Deutschland bezogen.

Da Kiwi mit ihren etwa 29 cm Schulterhöhe eine handliche Größe hat und außerdem von absolut sonnigem Gemüt ist und keinerlei Verhaltens-Kapriolen aufweist, stellten wir uns eigentlich darauf ein, dass sie schnell vermittelt sein würde. Eigentlich... - denn dann kam alles doch ganz anders.

Kurz nach ihrer Ankunft stellten wir fest, dass sie Schwierigkeiten beim Gehen hatte. Am ersten Tag hofften wir noch, dass es nur die Nachwirkungen des Beruhigungsmittels seien, das ihr für den Flug verabreicht worden war, damit sie den Stress besser verkraftet. Doch Kiwis Problem lag tiefer. Sie konnte einfach nicht richtig auftreten und das hatte nichts mit irgendwelchen Medikamenten zu tun.

Da mussten wir einen Tierarzt zu Rate ziehen. Dessen Diagnose war dann ein regelrechter Schock: Kiwi hatte am rechten Hinterbein den Femurkopf, also die Hüftkugel, gebrochen! Sie musste unglaubliche Schmerzen gehabt haben.

So konnten wir das keinesfalls auf sich bewenden lassen.

Kiwi musste eine aufwändige und rund 1.600 Euro teure Operation über sich ergehen lassen, die jedoch zum Glück ohne Komplikationen verlief. Jetzt kam es auf die Pflegestelle an, dass die ärztlichen Anweisungen richtig befolgt wurden. Kiwi sollte viel spazieren gehen, um Muskeln aufzubauen und zusätzlich sollte sie physiotherapeutische Übungen mit einem Gymnastikball absolvieren.

Das alles hat die Pflegestelle mit Bravour gemeistert und bei einer Kontrolluntersuchung war der Veterinär absolut begeistert, wie gut sich Kiwi schon erholt hatte. Das sei bei einem so schweren Eingriff nicht selbstverständlich. Ihre Fortschritte waren sogar so enorm, dass sie nicht mal mehr zu einer weiteren Kontrolle kommen muss. Großes Lob also und ein herzliches Dankeschön an Kiwis Gastfamilie, die diese Herausforderung ohne zu zögern angenommen hat. Es ist dem Engagement ihrer Betreuerinnen zu verdanken, dass Kiwi heute wieder 1 ½ Stunden am Stück spazieren gehen kann. Dabei kann sie sogar ohne Leine laufen und hört tadellos, wenn man sie ruft - ein echter Traumhund also.

Darüber sind wir natürlich sehr froh, denn somit ist Kiwi auch schneller "vermittlungsreif" und kann nun wohlgemut nach einer eigenen Familie suchen. Die würde sie sich nämlich wünschen, denn so wohl sie sich auch in ihrer Pflegestelle fühlt und so gut sich um sie gekümmert wird, ist es doch klar, dass sie dort nicht auf Dauer bleiben kann.

Zu den Kosten sei noch gesagt, dass wir hierauf auch schon sehr vorwurfsvolle Reaktionen geerntet haben. Im Weihnachtsbrief, wo Kiwis Geschichte ebenfalls erzählt wurde, störte sich eine Spenderin an den hohen Summen, die wir für einzelne Tiere ausgeben. - Nun ja, es wäre auch uns lieber, wenn das nicht sein müsste, aber was sollen wir denn machen?!?

Im Tierschutzgesetz steht, dass unnötiges Leid vermieden werden muss. Wäre Kiwis Verletzung schon in Portugal zu erahnen gewesen, dann hätten wir sie dort gleich operieren lassen und eben später nach Deutschland geholt. Da der Eingriff in Portugal sicherlich weniger gekostet hätte als hier, wäre das für unsere Vereinskasse besser zu verkraften gewesen. Aber leider wussten von dieser Verletzung weder unsere portugiesischen Mitstreiter noch wir etwas - und wenn so ein Patient dann in Deutschland ist, können wir ihm hier ja nicht einfach die medizinische Hilfe versagen. Die Tiere erst aus dem Elend herauszuholen und sie dann wieder fallen zu lassen, ist nicht unser Ding.

Speziell in Kiwis Fall kommt noch hinzu, dass sie wirklich eine ganz tolle Hündin ist, die außer ihren (inzwischen behobenen) gesundheitlichen Problemen keinerlei Makel hatte. Außerdem hat ein so junges Tier (geboren im März 2007) noch die besten Chancen, sich auszukurieren. Und wer will da schon ein Todesurteil sprechen? - Wir jedenfalls nicht!

Wer also unserer vergnügten Kiwi ein Zuhause geben möchte, darf sich gerne bei uns melden (Tel. 06758/804426), um die kleine Zuckerschnute mal persönlich in Augenschein zu nehmen. Und bestimmt wird Kiwi Sie mit ihrem Charme genauso galant um die Pfote wickeln wie uns...